Tageseinrichtungen für Kinder haben neben den Aufgaben der Erziehung und Betreuung auch einen Bildungsauftrag, der sich an den
spezifischen, altersstrukturell bedingten Bedürfnissen der Kinder orientiert. Damit wird ein wichtiger Aspekt betont: die ersten
Lebensjahre und das Kindergartenalter sind eine besonders lernintensive Zeit im lebenslangen Lernen. Der Bildungsarbeit im Kindergarten
kommt somit eine zentrale Bedeutung zu. Mit der Erstellung des Orientierungsplans für Bildung und Erziehung in Tageseinrichtungen
für Kinder trägt das Land dieser Erkenntnis und dem Wissen über vorschulische Bildung Rechnung. Damit soll auch die
Voraussetzung für mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung von Bildungschancen und deren stärkere Entkoppelung von der sozialen
Herkunft gewährleistet werden. Der Orientierungsplan hat die kontinuierliche Bildungsbiografie des Kindes im Blick, die ihre
Fortsetzung in der Grundschule auf der Grundlage des gültigen Bildungsplans findet.
Der Orientierungsplan gibt in sechs maßgeblichen Bildungs- und Entwicklungsfeldern den Erzieherinnen und Erziehern wichtige Impulse
und Hilfestellungen zur Begleitung der kindlichen Entwicklung.
Der weiterentwickelte Orientierungsplan wurde im Sommer 2009 in der Liederhalle präsen-tiert. Nach intensiven Verhandlungen hatten
sich Land und kommunale Landesverbände in einer politischen Übereinkunft am 24.11.2009 auf eine
Personalschlüsselerhöhung und auf Mittel für die Qualifizierung von Personal in Kindertageseinrichtungen geeinigt.
Nachdem der Landtag das Kinderbetreuungsgesetz geändert hatte, erließ das Kultusministerium Ende 2010 eine Verordnung zum
Mindestpersonalschlüssel und zur Qualifizierung.
Der weiterentwickelte Orientierungsplan wurde insbesondere im Kapitel „Festlegungen und Freiräume“ angepasst und um
Passagen erweitert, die von fachlicher Seite in der Zwischenzeit gewünscht wurden:
- Geschlechtersensible Erziehung und Bildung (Stärkung des Gender-Aspekts)
- Ergänzungen zur Sprachentwicklung
- Ausführungen zum Datenschutz
Die aktuelle Fassung des Orientierungsplans vom 15. März 2011 kann hier heruntergeladen werden: